Premiere... oder: wenn es mal wieder länger dauert!

Gut Ding will Weile haben- wer kennt diesen Spruch nicht? In einer scheinbar immer schnelllebigeren Zeit scheint er jedoch genauso deplatziert, wie ein Döner-Stand auf einem Veganer-Kongress. 

Es gibt wohl nirgends noch ausreichend Zeit, um etwas umfassend und geduldig vorzubereiten (wobei ich zugeben muss, dass Geduld auch wahrlich nicht zu meinen Kernkompetenzen zählt). In der Berufswelt sollte jedes neu ins Leben gerufene Projekt am besten schon am Folgetag beendet sein. Erfolgreich, versteht sich! 

Daheim nehmen wir uns auch immer weniger Zeit, uns dem ein oder anderen Großprojekt zu stellen. Was beispielsweise an Heimwerker-Projekten begonnen wird, sollte doch bitte auch stets ein zeitnahes Ende finden. Gerne machen wir es zu unserem Projekt- aber bitte mit Vollgas und zügig! Auch das Arbeiten an der Beziehung wird gerne als Großprojekt bezeichnet. Anstatt sich hier dem Blickwinkel zu öffnen, dass es aber weniger ein Projekt, als ein kontinuierlicher Prozess ist, wird auch hier schnell versucht einen guten (dann aber dauerhaft wirkenden) Abschluss zu erreichen. Soll heißen: nach Wochen bis Monaten der Unruhe, soll ein romantisches Wochenende im Wellnesshotel bitte alles wieder richten und schließlich auch bis zur Goldenen Hochzeit anhalten!

Letztlich aber bieten viele Kalender oder Familienplaner gar nicht genügend Raum, um größere Projekte langatmig voranzutreiben oder den Erfolg und Abschluss vor uns her zu schieben. Je mehr läuft, umso weniger können wir uns frei bewegen und weitere Termine angehen oder vergeben. Wobei die Frage erlaubt ist, wer kann heute denn noch frei und zeitnah Termine vergeben!? Früher ging es mal bei Anfragen zu Treffen um heute oder morgen... heute dagegen geht es um den nächsten oder übernächsten Folgemonat!

Auch ich musste erkennen, dass nicht immer alles so leicht von der Hand geht, wie ich es mir doch wünschte. Dazu sollte gerade das Schreiben, was mir viel Freude bereitet und mir durch viele Phasen meines Lebens ein verlässlicher Begleiter war, nicht der Hetze und Eile zum Opfer fallen. Nicht genervt wollte ich meinem iPad missmutige Blicke zuwerfen müssen, wenn es beleidigt in der Ecke liegt. Mir ging es vielmehr darum mit Freude an Text und Wortfindung zu feilen, wenn Zeit und Raum dafür gegeben sind.

Damit es nun zwischenzeitlich immer wieder etwas von mir zu lesen gibt, während ein nächstes Buch auf sich warten lässt (wofür natürlich im Hintergrund seit geraumer Zeit fleißig gearbeitet wird), entschied ich mich zu diesem Blog! 

Stolz verkünde hier also feierlich mein ERSTES MAL:

- das erste Mal, dass ich mich an einem Blog versuche!

- und das erste Mal, dass ich ihn an dieser Stelle vor- und online stelle. 

Es würde mich sehr freuen, gelingt es mir, einige aus der Leserschaft für meine Zeilen zu begeistern und ein wenig für Unterhaltung und manchmal auch für Nachdenklichkeit zu sorgen. Ich bin gespannt wie es sich entwickelt - und ich hoffe, viele teilen diese Spannung mit mir. 

In diesem Sinne herzliche Grüße und bald mehr von mir :-)