Hallo zum echten Freitag (nix mehr mit Vize 😉),
zum nahenden Wochenende habe ich eine kleine Geschichte aus Norwegen für euch,
In einem kleinen Dorf in Norwegen gab es einen kleinen Hund, der sehr ängstlich war. Er war immer ganz vorsichtig und wenn die Angst in ihm aufstieg, zog er sich zusammen, sein Fell stellte sich
auf und er begann zu knurren. Je mehr in die Angst übermannte, fletschte er sogar die Zähne und wurde sogar bissig, um sich stets rechtzeitig verteidigen zu können.
Eines Tages aber packte ihn doch die Abenteuerlust und er traute sich, das Dorf zu verlassen. All seinen Mut gefasst, trottete er den Feldweg entlang, der ihm vom Dorf weg führte. Schließlich bog
er in den Wald ab, wo ihn sein Weg bis zu einer Höhle führte. Unsicher blieb er davor stehen und lugte hinein. Wieder begann Angst in ihm zu wachsen. Aber er war nun schon so weit gekommen, also
wollte er sein Abenteuer trotz seiner Angst nicht abrupt beenden. Er fasste sich ein Herz und schlich langsam in die Höhle. Die Angst wuchs mehr und mehr an. Er duckte sich und als die
Höhle eine Biegung machte, konnte er nicht mehr sehen, was dahinter auf ihn warten würde. Also begann er zu knurren und fletschte seine Zähne.
Kaum war er um die Ecke gekommen, erschrak er fürchterlich: Unvermittelt stand ihm eine riesige Meute Hunde gegenüber! Hunde wir er, die ebenfalls dunkles Fell hatten und ebenso mit gefletschten
Zähnen auf ihn zu warten schienen.
Voller Panik sprang er herum und verließ fluchtartig diesen furchtbaren Ort. So schnell ihn seine Beine trugen, rannte er zurück ins Dort, wo er seinem befreundeten Hund von dem grausamen
Erlebnis berichtete. Doch der konnte nicht ganz glauben, was er da gehört hatte. Er legte den Kopf schräg und sein sehr helles Fell leuchtete dabei in der Sonne.
„Eine Höhle voller böser Hunde?“, fragte er ungläubig. „Was sollten die da denn wollen?“
„Weiß ich nicht“, erwiderte sein immer noch verängstigter Freund. „Vielleicht bewachen sie etwas? Einen Schatz oder so.“
Mhm, sollte das so sein? Dieser Gedanke ließ den anderen Hund nun nicht mehr los und seine Neugierde wurde immer Größer. Nur wenige Zeit später nahm er die Fährte auf. Hunde haben einen
unglaublichen Spürsinn und so war es kein Problem für ihn, der Spur seines Freundes, die dieser zuvor zurückgelegt hatte, zu folgen.
Tatsächlich stand er wenige Zeit später ebenfalls vor dem Höhleneingang! Dort lauschte er, vernahm aber kein Laut. „Wer weiß“, sagte er zu sich selbst. „Vielleicht sind sie alle wieder weg?“
Mutig ging er in die Höhle, folgte dem Pfad und trottete schon bald um die Biegung, wo sich sein Freund zuvor so geängstigt hatte…
… aber hier waren keine bissigen, knurrenden Hundebestien mit dunklem Fell! Stattdessen sah er eine Schar Hunde, alle mit einem hellen Fell wie er selbst, die ihn aus neugierigen Augen ansehen.
Er schaute von einem zum anderen und ebenso schienen sie ihn zu beobachten. Alles war friedlich, keiner zeigte seine Zähne oder Drohgebärden. So freute er sich, viele gleiche Artgenossen gefunden
zu haben! Vergnügt drehte er um und wollte dem anderen Hund so schnell wie möglich davon berichten.
Als er um die Biegung verschwunden war, verschwanden auch die anderen Hunde schlagartig. In der Höhle der Spiegel sah man wieder nur die Spiegel und wie sie sich untereinander
das Spiegelbild von tristen Felsen zuwarfen…
Wir Menschen spiegeln uns, was keiner spirituellen Überzeugung bedarf, sondern ein wissenschaftlicher Fakt ist (Entdeckung der Spiegelneuronen).
So kann es passieren, dass ein schlecht gelaunter Mensch eine ganze Party runterziehen kann oder jemand mit seinem Pessimismus eine ganze Mannschaft durchzieht.
Auch die wiederkehrende Botschaft ,,Oh, dass ist alles zu viel‘‘ kann andere Menschen runterziehen und machen dies Verantwortliche gegenüber ihren Untergebenen ist es schon grob fahrlässig. Denn wer soll Leistung erbringen und Zufriedenheit spüren, der stets Klagen ausgesetzt ist?
Umso wichtiger ist es, sich der eigenen Situation bewusst zu sein:
Lasse ich Unmut freien Lauf…
… was löst dies aus?
Klage ich über andere und bemitleide ich mich…
… wie wirkt es auf andere?
Sich selbst ins Jammertal setzen und dies lauthals kommunizieren, bringt keine Besserung unserer Situation. Es ist dann wie beim Hund mit dem dunklen Fell:
Fletschen wir die Zähne, kommt gleiches zurück!
Streifen wir uns also das weiße Fell über, sind neugierig und offen, leben dies gegenüber anderen aus und schenken selbst ungefragt ein Lächeln.
Glaubt mir, es lohnt sich:
Für alle Seiten! 🙂
Kommt gut ins Wochenende!
Euer
Frank