Das hat mich dieser Tage bewegt…
Man stelle sich vor:
Ein Mann stellt sich an einer Bushaltestelle vor eine Frau, nimmt ihren Kopf in beide Hände und küsst sie ungefragt auf den Mund. Was für eine skandalöse Übergriffigkeit! Der Mann wird angezeigt
und für diese Übergriffigkeit verurteilt.
RICHTIG SO!
Was aber, wenn ein Fußball-Verbandspräsident eine Spielerin ungefragt vor Augen von Millionen Menschen auf den Mund küsst?
MAL DIE KIRCHE IM DORF LASSEN!
Es tut manchmal körperlich weh, liest man manch Kommentar der elitären weißen alten Männer.
In diesem Falle war es die Meinung von Herrn Rummenigge, die ein Kopfschütteln bei mir auslöste, so dass sich mein Drehschwindel nochmals extrem verschlimmerte.
Er sprang seinem Bro Rubiales, dem Präsidenten des spanischen Fußball-Verbandes, mutig, aber ebenso dumm und plump zur Seite: Einfach mal die Kirche im Dorf lassen, war nur ein Kuss!
Damit offenbart Herr Rummenigge, welch geistig Kind er ist. Probleme mit Machtmissbrauch scheint er nicht zu haben. Nichts anderes ist es aber, wenn ein Vorgesetzter seine Position gegenüber
einer Untergebenen ausnutzt. Genau das aber hat Herr Rubiales getan.
Nach Meinung von Herrn Rummenigge reicht ein emotionaler Moment, um ein übergriffiges sexuelles Verhalten zu legitimieren. Hat er dies doch selber auch schon gemacht (bei Männern!). Eine fatale
Botschaft, öffnet sie doch Fehlverhalten Tür und Tor.
FAZIT:
Niemand möchte ungefragt abgeknutscht werden. Weder an der Haltestelle, im Restaurant, im Bus, im Schwimmbad und schon gar nicht bei dem persönlich erfolgreichsten Karrieremoment vor Millionen
Zuschauer*innen!
Auch SIE sicher nicht, Herr Rummenigge, im Stadion… und Herr Rubiales bestimmt ebenso wenig!
Vielleicht meinen Sie, dass es alten weißen Männern obliegt, die Regeln des Zusammenlebens zu definieren. So dass SIE bestimmen, wann sich ein Mann nehmen darf, wonach ihm ist und lediglich die
emotionale Hochstimmung dafür der Gradmesser ist… und nicht die Selbstbestimmung des Gegenübers.
NEIN, sicher nicht!
Die Zeiten des Patriarchats sind vorbei… und hoffentlich auch die Momente derart peinlicher Entgleisungen.